Wenn Unterhaching auf seinen Angstgegner Jahn München trifft, können sich die Fans freuen. Auf technisch und athletisch starken Basketball und uneingeschränkten Respekt vor den ungeschriebenen Gesetzen des Sports. Kein Wutbürger muss sein Kreisliga-Skillset mit überhartem Spiel kompensieren, kein Schiedsrichter alberne Hahnenkämpfe im Blick halten. Der an jenem Tag Bessere gewinnt, der andere gratuliert.
So war es im ersten Aufeinandertreffen zu Saisonbeginn, so war es an diesem Samstag. Umgedreht zum Hinspiel war es nun Jahn München, die den besseren Start erwischten und im Laufe des zweiten Viertels ganz kurz zweistellig führten (29:17 nach 13 Spielminuten). Die Scoring-Entwicklung blieb das Spiegelbild des vorherigen Derbys: Unterhaching holte langsam auf, verkürzte kurz vor der Halbzeit auf drei Punkte (40:37). Und gewann am Ende zweistellig, aber nicht so schnell!
Erst einmal durchatmen, die Halbzeitshow genießen, taktisch an ein paar Schrauben drehen. Jahn hatte 20 Minuten lang dem hohen Spieltempo standgehalten, musste dafür aber auf spielerische Schönheiten verzichten (0/12 Dreier bis hierhin). Nach dem Seitenwechsel erlahmte das Spiel beider Mannschaften, was vor allem an der Erschöpfung aller Akteure lag. Hier zeigte sich der Unterschied zwischen einer routinierten Regionalliga-Mannschaft (Unterhaching) und den Liga-Frischlingen aus dem Münchener Osten. Die einen sind auf 80% Intensität noch effizient, die anderen brauchen mindestens 95%.
Unterhaching zog langsam davon, den Gästen gingen die Antworten aus. Am Ende holte man sich aus Versehen noch den direkten Vergleich (Endstand 71:82, das Hinspiel hatte Jahn mit zwölf Punkten gewonnen) und ging erhobenen Hauptes zum Volleyballspiel nebenan, anstatt sich das Bezirksklasse-Spitzenspiel (Unterhaching-2 gegen Jahn-3) anzusehen. Welch ein Fehler!
Am Samstag kommt mit Neustadt an der Aisch der andere Aufsteiger zu Besuch, Tipoff ist um 17:30 in der ganz großen Jahnhalle.
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