Eine Woche nach dem vorentscheidenden Sieg im Chiemgau stand für die Jahn-Herren beim erneuten Aufeinandertreffen gegen Traunstein ein letztes Schaulaufen in eigener Halle aus. Die Gäste wollten noch einmal Revance nehmen. Jahn wollte seine perfekte Saison ohne Niederlage abschließen und den Schaulustigen zum Ende der langen Spielzeit eine gute Show liefern.
Eine Show wurde es tatsächlich, wenngleich in der Vorwoche des Spiels nicht viel darauf hindeutete. Aufstiegsfeier und Frühlingsfest waren eindeutig eine Überforderung der Immunsysteme der jungen Sportler. Die Folge waren eine trainingsfreie Trainingswoche und sieben Spieler, die vorsorglich geschont werden mussten. Trainer Timo Heinrichs suchte in der Peripherie des Altersspektrums nach Nachrückern und wurde fündig: Alan De Vries (16 Jahre), Kyle Varner (17), Julian Hecht (18) und Jonas Hartmann (45) ergänzten das Ensemble aus fit gebliebenen Spielern. Alle vier sind herausragende Werfer und passten perfekt zur taktischen Marschroute: das Spiel breit machen und abdrücken, sobald man frei ist.
Es dauerte fast sechs Minuten und einige Fehlwürfe, bis der erste Jahn-Dreier durch die Reuse fiel. Traunsteins Trainer Lippay reagierte mit einer sofortigen Auszeit, war sich der Feuerkraft seines Gegners noch aus dem Hinspiel (12 Dreier) bewusst. Es half nichts. Jahns Schützen wurde langsam klar, dass ihre Trainer es mit dem Wurfgebot ziemlich ernst meinen. Also warfen sie, um nicht kritisiert zu werden. Acht erfolgreiche Dreier waren es bis zur Halbzeit (48:38). Halbzeitansprache: mehr Tempo im Angriff, mehr Disziplin in der Verteidigung. Und wehe, jemand verweigert einen offenen Wurf!
Die Gäste hielten nach dem Seitenwechsel mit engagiertem Offensivspiel dagegen, aber Jahn war nun perfekt eingestellt und zu gut in dem, was sie taten. Staunend erlebten die Zuschauer eine sensationelle Interpretation von modernem Basketball. Jahn traf 13 Dreier in der zweiten Halbzeit, die mit 60:33 gewonnen wurde. Und das wohlgemerkt gegen eine defensivstarke Mannschaft, die bis dato in dieser Saison durchschnittlich unter 60 Punkte pro Partie kassiert hatte. Mit einem 108:71 endet das letzte Saisonspiel, das Spielern wie Zuschauern noch viele Jahre in Erinnerung bleiben wird.
Und jetzt: Offseason!!!
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