Mit dem saubersten der möglichen Verkehrsmittel reisten die NBBL-Jahnlinge neulich nach Würzburg, um die zweite von vier weiten Auswärtsfahrten in der Abstiegsrunde zu absolvieren. Zwei Stunden ICE, aber vormittags durchaus viel Platz im Zug zum Strecken der vom Längenwachstum der letzten Jahre noch gestressten Knochen.
Apropos Stress: Die genaue Video- und Statistik-Analyse der bayerischen Kollegen hatte ergeben, dass da beim Gegner (ebenfalls als undankbarer Dritter der heimischen Hauptrunde in die Abstiegsrunde gekommen) durchaus muntere Distanzwerfer am Werk sein würden, zumal in eigener Halle. Es galt also, das eigene taktische Verhalten darauf einzustellen, neudeutsch nennt das die Trainerzunft „Game Plan“. Und möglichst viel Stress erzeugen für jene zwei drei Würzburger Akteure, die mutmaßlich durchspielen und die allergrößte Last der Offensive tragen würden.
Die saubere Umsetzung der Vorgaben würde ein Schlüssel zum Erfolg sein: a) schnell spielen – ohne Hektik, b) Tempo hochhalten – um die knappe Rotation der Gastgeber in Bewegung zu halten und c) die Dreier-Ballerei Würzburgs nicht komplett mitgehen – den Druck auf’s Brett nicht abreißen lassen. Gesagt getan. Abgesehen vom frühen 11:22 (klar: die Hausherren trafen erstmal alle fünf Dreier) war Jahn durchaus Herr der Lage. Ein viertelübergreifender 16:0-Run brachte die 27:22-Führung, die stetig wuchs, 50:41 hieß es zur Pause.
Beide Teams zeigten immer wieder eine kombinierte Mann/Raum-Verteidigung, aber die Jahnlinge kamen sichtlich besser damit zurecht. 19:14 und 27:17 waren die Bilanzen der Viertel drei und vier. Würzburg zahlte Tribut für die schmale Rotation, kam immer öfter einen Schritt zu spät gegen die zügige Ballbewegung und die Athletik der Münchner, die sich mit einem satten 96:72-Erfolg vom Main zurück Richtung Isar aufmachten.
Die nach wie vor saubere Weste in der Abstiegsrunde soll auch am kommenden Sonntag ohne Flecken bleiben, um 12:30h gegen Bonn-Rhöndorf, in der heimischen Weltenburger Str., Zuschauer gemäß dann geltender Regelungen erlaubt!
Jahns Beste in einer überzeugenden, sehr homogenen Neuner-Rotation: Sadi Sadikovic 16p, 13r, 27eff - Vince Pados 20p, 1 3er, 6r, 19eff – Jannis Grußendorf 16p, 1 3er, 18eff – Max Pürschel 16p, 3 3er, 8r, 16eff – Jan Pürschel 13p, 1 3er, 6a, 16eff – Eray Özal 4p, 7a.
Foto: Juli Obländer (c) - vielen Dank an unsere Ex-FSJlerin und Ex-DBBL2-Spielerin!
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