NBBL-Team schafft erneut Überraschungs-Coup

Double-Overtime-Krimi mit 98:89 belohnt

Favorit Merlins entzaubert (sorry, we could not resist…) von kampfstarken Jahn-Burschen

Mit einem lupenreinen Assist von Philipp Bode auf Ben „Rüssl“ Rüssmann und zwei Dreiern von Fede Semino und Robert Becker starteten die Jahnlinge hellwach in die Heim-Partie gegen die hochfavorisierten Junioren des BBL-Vereins Crailsheim Merlins. Jene konterten zwar umgehend mit zwei Distanztreffern von Jannis Hahn (der am Ende mit 29 Punkten auch der beste Werfer beider Teams werden sollte, mit sehr respektablen sieben Dreiern aus zwölf Versuchen!), aber die Saat war gesetzt, diesmal sollte es zu keinem Blowout kommen wie beim Hinspiel. Mit 57:81 war Jahn damals, Ende Oktober, untergegangen.

Die 21:18-Führung Jahns nach zehn Minuten war hochverdient. Der zweite Durchgang sah anschließend so etwas wie ein Privat-Duell von 2,03m-Gäste-Forward Precious Idariu, der jetzt neun seiner elf Punkte erzielte, immer wieder beantwortet von Becker, der zur Halbzeit 15 Zähler (drei Dreier) auf den Stats-Zettel schreiben konnte (19 am Ende, mithin einmal mehr Jahn-Top-Scorer!).

Bezeichnend für den weiteren Verlauf: zur Pause stand es 35:35. In den Kategorien Turnovers, Steals und Assists führte Underdog Jahn knapp und die Crailsheimer Verantwortlichen begannen wohl ihr fehlendes Personal zu vermissen. Auch weil die Einheimischen bereits alle zwölf Akteure aufs Feld geführt hatten, um Körnchen zu sparen bei unverminderter Verteidigungs-Energie.

Weiter ging’s in diesem Stile. Nun legte Crailsheim vor, die Jahn-Coaches Armin Sperber und Timo Heinrichs suchten nach der richtigen Konfiguration für die Schluss-Offensive, unter anderem mit Rückkehrer Ben Sternthal, der jetzt wieder mitmischte, nach monatelanger Pause. 50:56 der Rückstand, ein Viertel noch.

Fünf verschiedene Jahn-Burschen konnten sich als nächstes in die Schützenliste eintragen, kein Freiwurf ging daneben, 58:59-Anschlusstreffer. Die Gäste trafen nur noch aus der Distanz (weitere drei Dreier durch Hahn – siehe oben), alle anderen Räume waren nun abgeschirmt, trotzdem brauchte München zwei Bode-Freiwürfe, um sich zum 68:68 und damit in die Verlängerung zu retten.

Längst war die Partie zum echten Krimi geworden - mit neuen Hauptdarstellern nach dem Seitenwechsel! Jeder Gäste-Angriff lief über Aleksa Kovacevic, den starken serbischen Pointguard, der bereits regelmäßig in den Männer-Bundesligen zum Einsatz kommt. Mit 27 Punkten und einer Effektivität von 24 (unter anderem perfekte neun von neun von der Freiwurflinie und acht Assists!) führte er sein Team an.  

Bei Jahn standen nun Vincent Kelnberger und NBBL-Rookie Jan Pürschel im Mittelpunkt des Geschehens. Beide waren durchaus verhalten gestartet, aber ihre Effektivitätswerte stiegen im Spielverlauf stetig. Fünfzehn Punkte (zwei Dreier) für Kelnberger und zehn (zwei Dreier) für Pürschel in Halbzeit zwei und beiden Verlängerungen, bissige Defense und dabei souveräne Ruhe bei beiden. Top-Werfer der eine mit 19 Zählern, der andere mit 13.

Jahn hatte sich am Ende der ersten Verlängerung mit 81:75 in Führung gekämpft, begann erstmals, an die Sensation zu glauben, als Crailsheims Chefs Kovacevic und Hahn in den letzten Sekunden eiskalt zwei weitere Fernwürfe folgen ließen und eine zweite Overtime erzwangen, 81:81.

Jetzt hieß es, aktiv zu bleiben und die Initiative zu ergreifen, denn die beiden überragenden Gäste-Helden hatten schon über vierzig harte Minuten in den Beinen. Jahn attackierte weiter mit hohem Einsatz, im Angriff gestützt auf Pürschel und Kelnberger, das Ganze bestens dirigiert von Kapitän Bode (Double Double mit 16 Punkten - bei zwei Dreiern – plus sehenswerten zehn Assists!). Die letzten Führungswechsel der Partie, 81:83, 84:83, 84:85, 86:85. Und Glück und Geschick für die Jahn-Burschen, wieder Kelnberger und Bode per Dreier zum 96:89, Pürschel 2/2 von der Linie, 98:89. Respektvolles ablaufen lassen der letzten Sekunden, Abklatschen, faire Gesten nach 50 langen Wettkampfminuten…

Der dritte Sieg für die Jahnler in der U19-Bundesliga 2019/20! Wertvoll sicher für das Selbstvertrauen und das Glauben in das eigene Programm – aber unter Umständen der zweite Erfolg, der nicht auf das kommende Hauptrunden-Konto gebucht werden kann. Wenn nämlich die OrangeAcademy und Crailsheim beide in die Playoffs einziehen. Dann wären die errungenen Punkte zwar dekorativ, aber nutzlos im Abstiegskampf.

Am Sonntag geht es nach Urspring, den Tabellennachbarn, der ebenfalls drei Siege aufweisen kann. Nur halt mit zweimal Würzburg und einmal München die vordergründig „richtigen“. Es wird Zeit für die Jahnlinge mit einer unseligen Serie zu brechen: Nach den bisherigen Siege folgte eine herbe Schlappe im darauffolgenden Match – das sollte man schleunigst besser machen!

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