In Lauerstellung waren die U14-Zwuckels, als sie nach Niederlagen gegen Bamberg (minus 13) und Bayern München (minus 18) auf dem dritten Tabellenplatz der Bayernliga überwinterten. Die U12-Meister der Saison 2016/17 waren da noch in einer Umbruchphase: Der Trainer war neu, damit auch die taktische Ausrichtung, obendrein ist der Topscorer der Vorjahre jetzt der Topscorer bei Bayern München. Als Leitwolf mit Meistershirt repräsentiert man nun sein Bundesland in den überregionalen Meisterschaften. Innerhalb von wenigen Monaten muss also eine ganze Menge passiert sein.
Allen voran das Tragen einer weiße Weste in der Rückrunde, die für den zweiten Tabellenplatz sorgte, punktgleich mit Bayern München. Die defensiv zu Saisonstart chaotisch übers Feld irrenden Zwuckels hatten ihren Groove in der engen Manndeckung gefunden, seit Dezember 2018 kassierte man in jedem Spiel unter 70 Punkte. Das reichte aus, denn man scorte auch nie weniger als 70.
Mit dieser einfallsreichen Taktik ging es zu den Bayerischen Meisterschaften.Jahn München durfte zunächst gegen Bamberg ran. Die Messe war schnell gelesen, weil den Jahnlingen von Anfang bis Ende so ziemlich alles gelang. Beim 108:53 konnten beide Parteien früh ihre Kräfte für die zweite Partie schonen.
Die waren auch nötig, um sich am Samstagabend gegen die Tornados Franken durchzusetzen. Eine 21-Punkte-Führung kurz vor der Halbzeitpause lieferte den notwendigen Puffer, um die bemerkenswerte Aufholjagt der beherzt spielenden Nürnberger abzufangen. Nur noch zwei Punkte waren vom Vorsprung übrig, als es in die letzte Spielminute ging. Da hilft nur, wenn man werfen kann. Jahn traf einen Dreier und all seine vier Freiwürfe innerhalb von 50 Sekunden, ehe ein Nürnberger Buzzerbeater von der Mittelline den 70:69-Endstand bescherte. Damit ist bewiesen, dass die 70-70-Taktik auch im Grenzfall funktioniert.
Weil Bayern München auch beide Spiele am Vortag gewinnen konnte, wurde die Meisterschaft am Sonntag unter den Münchener Teams ausgespielt. Der dritte Platz ging zuvor an die Tornados Franken, die damit auch gleich ihr Ticket für die Bayernliga-Teilnahme 2019/20 sicherten. Der erste Platz ging an die Zwuckels, die gegen den Gastgeber jedes Viertel mit zunehmender Überlegenheit (21:17, 21:15, 22:12, 24:5) gewannen. Mitgerechnet? 88:49 hieß es nach vierzig Minuten, zehn getroffenen Jahn-Dreiern und einer nimmermüden Abwehrarbeit.
Damit hat man sich nicht nur die Meister-Shirts gesichert, sondern auch die Ausrichtung der nächsten Runde an der Backe – der Regionalliga-Meisterschaft. Die wird am 04. und 05. Mai stattfinden. Neben Bayern München heißen die Gegner nun Chemnitz und Jena. Die ersten beiden Mannschaften qualifizieren sich für die Süddeutsche Meisterschaft.
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