Von Herbstferien in Tirol, mit Sockensuche, aber ohne Geschirrspülmaschine und von einem 80:51-Kraftakt in Rosenheim und was das mit dem malerischen Murnau zu tun hat
Jahns U16w verbrachte einen Großteil der Herbstferien in Tirol, in äußerst malerischer Umgebung und bei angenehm mildem Wetter. Allerdings konnte die äußerst malerische Umgebung und das milde Wetter nur jeweils viertelstundenweise beim Morgen-Spaziergang, beim Weg zu und von der gemütlichen Turnstätte und beim seltenen Blick aus dem Hallenfenster genossen werden. Acht anstrengende Übungseinheiten waren der eigentliche Grund für die Anwesenheit in Waidring.
Und die ganze Zeit mussten gruppenweise Einkauf, Essenszubereitung und Abwasch erledigt werden. Leicht lässt sich ermessen, wieviel Zeit vergehen würde mit der lästigen Suche nach eigenen, möglichst noch ungebrauchten Socken (vor den Übungseinheiten) und nach der Abkürzung des Weges (Trainingsende). Und dann die ganzen Speiseplan-Besprechungen (vor der Nahrungszufuhr) und schließlich die fast panische Fahndung nach der Geschirrspülmaschine (Ende der Nahrungszufuhr). Apropos Geschirrspüler. Bald sprach es sich herum: ES GIBT KEINEN IM HAUS; Gerüchte sagten bald, dass man das noch bis ins letzte Jahrhundert hinein von Hand erledigen musste und – hört hört! - diese Kulturfähigkeit ist kurzfristig erlernbar!
Kein Wunder, dass die Jahn-Talente bei all dieser Unbill freiwillig auf den zeitraubenden Gebrauch ihrer Smartphones verzichteten und somit fünf lange Tage als SnapInstaWhatsapp-Ghosts von der Social World Oberfläche verschwanden.
Nun kommen wir zum eigentlichen Zwecke der Übung: Stundenlang wurde Fünf gegen Fünf in Angriff und Verteidigung trainiert, hunderte von Freiwürfen wurden genommen. Jede Menge freies Drei gegen Drei stand auf dem Programm und schließlich interessante Einheiten mit Training von Entspannung und Konzentration (letzteres im Rahmen des zweijährigen Gesundheitsprojekts, das Jahn München, die Barmer Krankenkasse und die TU München gemeinsam aufgelegt haben).
Am Sonntag, nach Ermittlung der Camp-Titel Champ-of-the-Camp (Emmi), Freiwurf-Chefin (Ella) und Mrs. Nice Guy (Olivia) stand der finale Hausputz an. Diesmal durften die Türen durchaus weit offen und das Licht überall an bleiben. Nicht aus Nachlässigkeit, sondern diesmal zum Zwecke des Lüftens und des Auffindens von Verschmutzung vielerlei Herkunft.
Dann sollte der schwerste Teil der Woche kommen, als krönenden Abschluss hielt der Spielplan noch ein reguläres U18-BOL-Spiel bereit, aller Erschöpfung zum Trotze. Statt links zum Irschenberg bog man am Inntal-Dreieck rechts ab, Ziel war die DJK-Halle zu Rosenheim.
0:2 stand es vorher in dieser Saison zwischen TS Jahn München und SB DJK Rosenheim, in U14 und U16 hatten sich die Mädels vom Inn gegen die von der Isar behauptet. Deswegen hielt sich die Zuversicht der allzu müden Jahnlinge gleich nach dem Trainingslager in denkbar engen Grenzen.
Aber, siehe da! Ein richtiger Kraftakt war es zwar, aber ein lohnender! Die neu einstudierte Verteidigung klappte geradezu sensationell und dank langer Elfer-Rotation konnten die letzten Power-Körnchen klug eingeteilt werden – Fitness ist ohnehin seit Wochen nicht der limitierende Faktor im Team. Die Viertelergebnisse 18:14, 39:31, 62:40, im Schlussviertel noch einmal die gesamte Mannschaft im Einsatz, Resultat 80:51. Das war so nicht abzusehen gewesen, ein wichtiger Fortschritt in spielerischer Hinsicht!
Der Vollständigkeit halber die Top-Scorer: Fiona Rosborough (22 Punkte, ein Dreier, 1/6 Freiwürfe), Olivia Norga (11, 3/4) und Daniela Förster (10, 2/6).
Jetzt kann die Saison 18/19 Fahrt aufnehmen! Am Samstag muss beim ESV Staffelsee in Murnau die erreichte Form unter Beweis gestellt werden. Da ist es übrigens auch sehr malerisch, aber die Jahn-Mädels werden keine Zeit haben, aus dem Hallenfenster zu sehen, es ist schließlich Bayernliga-Zeit!
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