Auch im elften Spiel der Saison bleibt Jahns Herren-1 nicht nur ohne Niederlage, sondern auch ohne knappen Spielausgang. Einige schwere Aufgaben erwartet man an der Zwuck zwar noch. Die Zwischenbilanz beeindruckt dennoch: Sowohl der Punkteschnitt von 108 als auch die durchschnittliche Differenz von 51 Punkten sind Dimensionen, die wohl kaum jemand im Seniorensport je erlebt hat. Jahn hat eine Goliathrolle eingenommen, unfreiwillig.
Schon vor zwei Jahren war die junge Truppe dicht dran am Aufstieg, doch das entscheidende Spiel um die Meisterschaft fiel dem ersten Lockdown zum Opfer. Ein Jahr später gab es Turniere um den Aufstieg in die Bayernliga – aber nicht aus ihr heraus. Das verschlimmert ein seit vielen Jahren herrschendes Problem: Die Balance innerhalb und zwischen fünfter und sechster Liga ist zumindest in Bayerns Süden komplett verloren gegangen. Regelmäßig blockieren überqualifizierte Mannschaften die zu wenigen Aufstiegsränge, besonders im Großraum München, wo sich gute Zocker immer wieder in wechselnden Vereinen zusammenfinden. Geht‘s um den Aufstieg, zählt die geografische Lage oft mehr als die sportliche Leistung. Und im Süden herrscht ein langer Stau.
Zurück zu den angenehmen Nachrichten. Im Feierabend-Duell am Mittwoch gegen Jahn Freising wurde beim 109:51 schöner Basketball gezeigt. Eine erfrischene, vielseitige Offensive sorgte für konstantes Scoring (Punkte in den Vierteln: 25, 30, 28, 26), eine stabile Verteidigung verhinderte selbiges auf der Gegenseite (13, 11, 13, 14), auch wenn Freisings Gefahr von außen (8 Dreier) immer wieder für Nadelstiche sorgte. Im zweiten Spiel nach der Weihnachtsgans gab es keine konditionell bedingten Einbrüche mehr. Das lag auch an der 12-Mann-Rotation und einem Spielstand, der niemanden zwang, seine Reserven anzuzapfen. Topscorer Robert (27 Punkte) glänzte auf beiden Seiten des Feldes über Ringniveau, Max (18) übernahm die Troposphäre. In Bodennähe agierte Jakob Sperber, der nach langer Verletzungspause seine ersten Einsatzminuten bekam. Das Trainerteam hofft, dass der 27jährige Wonneproppen in Form kommt und die Rotation auf den kleinen Positionen bereichern kann.
Der Spielplan sieht nun ein ungewohnt freies Wochenende vor, bevor es am 29.01. auf Auswärtstour nach Burghausen geht.
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