Für das letzte Auswärtsspiel der Jahn-Herren hatte sich der Spielplan der 2. Regionalliga eine ganz besondere Gemeinheit ausgedacht: Keine 30 Stunden vor Gültigkeit des Deutschlandtickets musste der baldige Aufsteiger die Zone M verlassen, um nach Dachau zu reisen. Zweimal Kurzstrecke à 1,90€ kostete die Spielteilnahme für alle Isar-Card-Inhaber.
Die paar Groschen waren aber bestens angelegt. In einem putzmunteren Spiel behielten die am Ende fitteren Münchener mit 98:86 die Oberhand. Dass Dachau bis zum 80:80 Mitte des vierten Viertels auf Augenhöhe mit dem Tabellenführer agierte, lag auch an der guten Besetzung der Gastgeber. Mit ihren fünf stärksten Scorern an Bord und einem gut angelegten Spielsystem war die Verteidigung irgendetwas zwischen herausgefordert und überfordert. Besonders die Centerspieler Sebi Wolf und Adrian Lind, die nach gemeinsam verpassten fünf Partien wieder am Start waren, machten den Jahnlern zu schaffen. 28 Punkte von der Position „Fünf“ waren es am Spielende.
Auch auf der Gegenseite war der Angriff stets eine Klasse besser als die Verteidigung, ein Segen für alle Zuschauer. Das Ende der ProB-Saison spülte mit Philipp Bode und Benjamin Voit zwei weitere starke Akteure in den Jahn-Kader, der offensiv lückenlos Korbgefahr ausstrahlte. Bereits zur Halbzeit hatten sich alle zehn Münchener Spieler in die Scorerliste eingetragen. Weil das Spiel keine Auswirkungen mehr auf die Platzierung hat, spielten die Gäste frei und fröhlich auf. Volle Rotation, keine Auszeiten, schnelles Spiel und bitte nicht so viele Plays.
Nach einem ausgeglichenen ersten Viertel (19:20 aus Jahn-Sicht) lagen die Münchener fast das gesamte Spiel über vorne. Dachau kam aber immer wieder zurück, schaffte noch dreimal den Ausgleich und übernahm fünfmal einen Angriff lang die Führung. Beim Stand von 80:80 traf Benjamin Voit zwei Dreier in Folge, entschied damit das Duell der besten beiden Distanzschützen der Liga (die vom Dachauer Erik Wester mit fast schon unfairen 4,9 getroffenen Dreiern pro Spiel angeführt wird) zumindest an diesem Abend für sich. Der Gastgeber nahm eine letzte Auszeit, konnte die zwuckelige Scoring-Lawine in den Schlussminuten aber nicht mehr effektiv bremsen.
Ein letztes Spiel in der 2. Regionalliga gibt es noch: Am kommenden Samstag (06.05.) empfängt die Herren-1 ihre Nachbarn Bayern München 3. Tipoff ist um 15 Uhr in der alten Jahnhalle. Anschließend wird der Aufstieg gefeiert. Nicht nur der Herren-1-Aufstieg, sondern der Aufstieg aller vier Herrenmannschaften. Und das bereits im zweiten Jahr in Folge. Viel Glück beim Versuch, das nachzumachen!
Die Saison ist damit immer noch nicht ganz vorbei, es ist ja auch erst Mai. Von der Öffentlichkeit unbemerkt läuft noch der Bayernpokal. Jahn konnte das Erstrundenspiel in Gröbenzell gewinnen (mit 88:76) und empfängt im Achtelfinale am 13.05. (17:30, neue Jahnhalle) den TSV Weilheim.
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