Die weiteste Reise der Saison ist überstanden, Jahns Herren-1 kommt wohlauf aus Passau zurück. Im Gepäck einen Sieg gegen eine andere Studententruppe und jede Menge Demut.
Die Münchener machten sich das Leben bisweilen unnötig schwer, indem sie es sich zu leicht machten. Zu keiner Zeit wurde so druckvoll verteidigt wie im ersten Spiel gegen DJK München, zum Rebound ging nur, wer gerade zufällig in Korbnähe stand. Ob es am dünnen Kader (8 Mann) lag, an der langen Anreise oder dem Wiedersehen mit vielen alten Bekannten, die beim Gastgeber aufliefen? Jahn kam jedenfalls überhaupt nicht in Fahrt, führte unmittelbar vor der Halbzeit schmeichelhaft mit 35:30. Topscorer Billy Bessoir warf noch einmal von der Mittellinie auf den Korb, traf mit Brett zum 38:30-Halbzeitstand. Ein Wurf, der erste Hälfte gut zusammenfasst.
Mit neuem Elan ging es in die zweite Hälfte – das hofften zumindest die Coaches. Tatsächlich fingen sich die Gäste, nun mit einer noch untrainierten Zonenverteidigung experimentierend, binnen weniger Minuten vier Dreier ein. Und zogen obendrein die Handbremse im Angriff noch etwas fester. Der Vorsprung schrumpfte auf zwischenzeitig drei Punkte, ehe Neuzwuckel Jonas Sauer die Turbotaste fand und damit seine Mannschaft wachrüttelte. Jahn kam nach 25 Spielminuten erstmalig ins Laufen und hörte auch nicht mehr auf. Eine 50-Punkte-Halbzeit resultierte aus der gesunden Mischung aus Tempo, Übersicht und ständiger Gefahr von der Dreierlinie. Gleichzeitig engagierten sich die Jahnler in der Verteidigung wie der ADAC für den Klimaschutz. Über 40 zugelassene Punkte nach dem Seitenwechsel, das gab‘s zuletzt vor mehr als zweieinhalb Jahren.
Endstand: 88:71. Die Freude über den Sieg fällt verhalten aus, zu weit entfernt ist man aktuell von seiner angestrebten Form. In zwei Wochen geht es weiter, dann in Weilheim zum zweiten und letzten „echten“ Auswärtsspiel außerhalb der S-Bahn-Weite.
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