U19-Jahnlinge gönnen sich eingangs acht Fehlwürfe in Serie und am Ende vier Ballverluste gegen kampfstarke Gäste aus Trier, ein unglückliches 72:73 (37:28) ist die Folge
Dreieinhalb Sekunden vor Schluss schickten die Young Gladiators als Höhepunkt ihrer engagierten Aufholjagd einen letzten Dreier als 14-Sekunden-Buzzerbeater auf die Reise: und geradewegs durchs Netz und ins Herz der Jahnlinge. 72:73 jetzt, die erste Führung Triers seit dem zweiten Viertel… Das allerletzte Setplay Jahns fand von Coach Sperbers Taktikboard nur stark vereinfacht den Weg aufs Parkett - Airball - over and out.
Fünf lange Anfangsminuten versuchte München, den Wagen mit angezogener Handbremse in den laufenden Autobahnverkehr einzufädeln. Erst eine sehr frühe Auszeit bei 0:10 löste die Blockade („vielleicht hätte eine noch frühere Unterbrechung auch noch früher geholfen“, so der Jahn-Übungsleiter am Tag danach sehr kritisch mit sich selbst) und wies den Weg ins Match. Einen Gutteil der harmlosen Dreierquote von 6/27 hatte Jahn zum Glück gleich am Anfang verballert, denn mit Daniel Fackler (12 Punkte, vier von fünf Dreiern, allerdings auch vier Ballverluste) kam hier Abhilfe, 14:19 hieß es nach zehn Minuten, die Wende kam mit einem eigenen 10:0-Run zum 32:26, Halbzeit 37:28, zarte Erleichterung in der Heimkabine.
Zu früh, wie sich zeigte. „Wir hatten ihre stärksten Akteure aus dem Spiel nehmen wollen. Was uns aber nicht mit allen, leider nur phasenweise und ab der 37. Minute gar nicht mehr gelingen wollte“, so meldet sich Jahns Co Timo Heinrichs zu Wort. „Statt Felix Greif (ein Punkt, aber 17 Rebounds) hat uns diesmal Max Hessz (31 Punkte, etwa 20 Punkte über dem Saisonschnitt!) abgeschossen. Und mit Nils Pipreks Double-Double (23 Punkte, 10 Rebounds) musst du immer rechnen“, ergänzt Headcoach Sperber.
Mateo Jukic (18 Punkte, 10 Rebounds, 7 Assists, aber 5 Turnovers, dazu 10 „Stocks“ – also Steals+Blocked Shots) spielte wie stets sehr verlässlich, Ben Tenkmann kam ebenfalls mit einem Double-Double in die Bücher (14 Punkte, 10 Rebounds). Beide waren auch die effektivsten Spieler ihres Teams mit 27 und 19. Aber es half nichts, siehe oben, der Vorsprung schmolz wieder, die Sicherheit ging dahin, es kam wie es kommen musste. Eben noch 72:70, dann 72:73 und praktisch keine Zeit mehr auf der Uhr.
Am Ende der ganzen Zahlenspielereien zeigen die Stats überall eine leichte Überlegenheit der Jahn-Burschen, nur halt leider nicht bei der Anzahl der Würfe, da hatte Trier acht mehr, die sich lapidar aus vier zusätzlichen Ballverlusten und vier weniger Offensivrebounds Münchens zusammenzählen.
Boxscore
Es bleibt also in der kommenden Woche wichtig und spannend für die Jahnlinge, weil der ominöse siebte „Nichtabstiegssieg“ nunmehr am Sonntag (neue Uhrzeit 13:30h!) errungen sein will. Anschließend wird es nämlich wieder ganz unangenehm, mit einer Back-to-Back-Tournee nach Bonn und Heidelberg am 25./26. März, welche die Saison abschließen wird. Die Tabelle verspricht derzeit noch jede Menge Rechen-Spaß für Freunde der Mathematik, sie strotzt vor direkten Vergleichen und fiesen Konstellationen. Und Jahn mittendrin.
„Wenn’s einfach wär, wär’s Fußball“, damit quält der HC buchstäblich seit Jahrzehnten seine Schützlinge aller Alters- und Spielklassen. Oiso pack ma’s…
NBBL Abstiegsrunde Süd
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