NBBL in der Summerleague

Best Jahn-NBBL ever! Was in der Zwischenzeit geschah

Wer jetzt denkt: „beste NBBL ever? - kenn ich! - das waren doch zuverlässigen Quellen zufolge die 2001er Jungs und ihre Junior- und Rookie-Freunde Jahrgang 02 und 03“, der hat daneben getippt!

Es waren natürlich die 2002er Jungs und ihre Junior- und Rookie-Freunde Jahrgang 03 und 04. Mit einer unerreichten Erfolgsquote von 100% Siegen kamen sie aus der legendären Saison 2020/21. Keine einzige Pflichtspiel-Niederlage steht für sie in den Büchern, ein makelloser Weg durch die NBBL-Gruppe B, hinein in die Playoffs und schließlich mitten ins Top4 war vorgezeichnet. Träumer murmelten bereits deutlich vernehmbar Vokabeln wie BBL oder NCAA.

Ja: Keine Niederlage für dieses geniale Team!

Leider auch nur ein einziger Sieg, damals in Nürnberg, präsentiert von der Agentur Hängen&Würgen, nach Halbzeit-Rückstand, mit einer fetten Portion Glück.

Gefolgt von dem, was in den Annalen dieser Zeit immer folgt: Ungefähr 1000 Online-Trainings, lähmende Berichte über Inzidenzkurven und Impfquoten, neidische Blicke auf die Profi-Clubs ringsum - mit eigenem Campus (oder mit genug Chuzpe, um den eigenen Verein einfach selbst als „Jungprofi-Ausbildungsclub“ einzustufen).

Und Individualtraining bis zum Abwinken, für die erlesenen Auswahl-Jungs, gelegentlich unterbrochen vom hohen Besuch der Anwohner-alarmierten Freunde & Helfer, denen die präsentierten zehnseitigen Ausnahme-Genehmigungen und Kaderlisten so suspekt waren, dass trotzdem vorsorglich eine Anzeige angedroht wurde (Helfer: „12 Jungs, 1 Coach, macht 3.250 € Strafe!“ Freund:  „Naja. Nicht abschicken können wir das ja immer noch, falls der Papierkram echt stimmt…“)

Dann Frühling, Impffortschritt, freundlichere Infektionszahlen. Und immer noch kein Ansteckungsfall im Training. Stets rechtzeitige Meldung, stets lückenlose Kontaktverfolgung. Die Handvoll angesteckter Spieler in den sieben Monaten immer rechtzeitig ins Home-Office verbannt (siehe oben, 1000 Online-Trainings).

Und als Zeichen und Wunder werden die Hallen Ende Mai endlich geöffnet. Manche nähern sich vorsichtig am Steuer eines PKW, mit frisch erworbenem Führerschein, einige führen ein nagelneues Abiturzeugnis mit sich, andere zwei Einträge im gelben Impfpass - Neuigkeiten überall!

Staunend und etwas fremdelnd („wer bist jetzt du nochmal? Du siehst aus wie der großgewachsene Bruder vom Bobbel?“) tasten sich die Athleten in die Halle. Dort werden sie sogleich von Grobert niedergemäht, weil der zwischenzeitlich in der Pro B für Oberhaching zocken durfte. Oder sie müssen notgedrungen Überflug-Genehmigung erteilen für Air-Vince, der dort immerhin mittrainiert hat. Auch die Juniors wie Toni-Mateo haben gut gearbeitet – so gut, dass sie teilweise mit fiesen Verletzungen Richtung Kampfgericht-Combo schleichen müssen, so ein Pro B-Kollege gibt halt beim Drauf-Landen nicht wesentlich nach.

Coach Niko ist traurig, trennt sich schweren Herzens von seinen hochtalentierten 05ern ("Och schade"), Tryout-Zeit in der Hochstr.! Jungs aus ganz Oberbayern und dem niederbayerischen Ausland trauen sich, aber nur wenige dürfen bei der Summerleague mitmachen. „Sammalieg? Wos is na‘ des? Brauchts des? Brauchma mir dees?“ Weil Jahn-Legende Jacky K. selig nicht mehr unter uns weilt, bleibt diese Frage ungestellt.

Klar! Erstes Spiel im Bayern-Campus, zur Halbzeit vorn gegen den Euroleague Nachwuchs, aber dann doch zu wenig Rhythmus und Energie nach der Pause, 56:63. Besser läuft’s gleich anschließend gegen die eigentlich frischen Schwabinger, bei Halbzeit hinten, aber dann finden wir Gegners Aus-Knopf, drücken ihn beherzt und gewinnen noch 83:70. Fünf gute Viertel, drei schlechte, passt nach all der Zeit!

Zwei schöne Trainings später, mit jeweils an die 20 Burschen im Haus, die nächste Probe, auch für unsere Elektronik (24“-Anlage ist zwar seit zwei Jahren neu und ungebraucht, geht aber immer noch nicht), den Kiosk (14 € Einnahmen) und das Kampfgericht-Team (Danke an die Verletzte-und-Rookie-und-sein-Dad-Combo). Wieder 5von8 schöne Viertel, wieder eine Niederlage nach Halbzeitführung (Nürnberg, 67:81, unser Aus-Knopf war nicht genug versteckt) und ein Sieg nach Halbzeitrückstand (Bamberg, 77:74, überraschend gute Phasen, wieder im zweiten Spiel, das zeugt von zuverlässigen 1000 Online-Fitness-Einheiten!).

Zwischen-Fazit. Jetzt fühlt sich grad alles gut an, der Plan steht für die Saison, das Team auch sehr bald. Und nach den Sommerferien schauen wir mal, ob die Virologen mit den halbvollen Gläsern rechtbehalten, oder die mit den halbleeren.

Zwei Summerleague-Samstage gibt’s noch. „Ja, des brauch’ma – und wia!“  

We keep you posted!

Alle Fotos: Greg Varner (c)

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