Ein spannendes Gefühl – zumal als Auswärtsgegner beim Schlusslicht, den Merlins in Crailsheim. Das aufmerksame Videostudium im Vorfeld der Partie zeigte den Jahn-Burschen: zu rechnen würde sein mit routinierter Ball-Raum-Verteidigung in 2-3 Aufstellung. Und mit einer Startformation, die die eindeutige Hauptverantwortung bei Crailsheim tragen würde.
Zweieinhalb Stunden Anreise, lockeres Einwerfen, praktisch volle Besetzung, mal sehen was kommt… Hmm, erst einmal eher wenig. 8:9 nach zehn Minuten, zahlreiche Ballverluste Münchens, schwache Wurfquoten auf beiden Seiten, sehr stabile Zone der Gastgeber.
Im zweiten Viertel fand Jahn dann viel besser ins Spiel, das optimale Play war gefunden, die ersten Dreier fanden ins Ziel, etliche Offensivrebounds verhalfen München zu einer 39:25-Führung, fast zu beruhigend eigentlich. Crailsheims Angriff überwand den Ausfall ihres Pointguards Jakub Sevcik, der nach sechs Minuten und ohne Treffer verletzt ausscheiden musste (gute Besserung!) und kam über das starke Trio Eric-Stephàne Nkoué , Hannes Kreft und Theophilus Badu Agyemang zu 80% ihrer Punkte.
Nach der Pause ließ sich Jahn das Heft jedoch auch nicht mehr aus der Hand nehmen (Stichwort: Favoritenrolle) und baute den Vorsprung weiter kontinuierlich aus. Über 40:58 (nach dem dritten Viertel) sicherten sich die Gäste einen deutlichen 53:77-Auswärtssieg. Am Ende hatte man in jeder Stats-Kategorie die Nase vorn und verlängerte so das Anrecht auf die Tabellenspitze um eine weitere Woche. Dann ist man allerdings in Ulm zu Gast, wo sie die Pole-Position wohl gerne wieder zurück hätten.
Münchens beste Akteure waren bei diesem Ausflug Finn Feldheim (Effektivität 25, Double-Double mit je 13 Punkten und Rebounds), Alan de Vries (15eff, 22p, dabei 6 Dreier), Justus Frische (13eff, 16p, dabei 4 Dreier) und Korbinian Pfisterer (11eff, 8r). Vom Rückweg gabs dann nur folgendes zu berichten: Zehn Tabellenführer und drei Fahrer bestellten und vernichteten zwei Familienpizzen und vierzehn Pizzen in sehr kurzer Zeit – vierzig Minuten Spielen gegen Ball-Raum-Verteidigung rauben halt Energie, die dem früh-adoleszenten Athletenkörper umgehend wieder zugeführt werden muss!
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Fotos: Michael Vogl (c)
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