Es sah so spannend aus, und dann ging alles so schnell. Noch vor drei Spielen waren die Zwuckels der ersten Generation auf dem zweiten Tabellenrang hinter DJK München. Nun sind sie drei Spiele vor Ende der Saison bereits Meister. Hä, wie geht das? So: Die trainingsfreie Winterzeit hatte ihre Spuren hinterlassen, die Wiederaufnahme sportlicher Aktivitäten war von wenig Explosivität und schneller Ermüdung geprägt. Und von der Abwesenheit zahlreicher Akteure, die sich eine Grippe zulegten oder später ihren Enkelkindern vor der Sprengkraft der Sylvesterknaller berichten, die man sich im Jahre 2016 im Supermarkt beschaffen konnte. So war die erste Partie nach der Pause gegen unterbesetzte Vaterstettener nicht besonders schön, sondern ein mühsamer Pflichtsieg (92:51) auf dem Weg zurück zur stolzen Identität.Zwei Wochen später folgte das lang ersehnte Duell gegen DJK München. Der Mangel an Fitness war zwar noch immer zu sehen, aber auch der Gegner hatte eine nicht förderliche Winterpause hinter sich. Jahn legte los, motiviert bis in die Haarspitzen. In einer grandiosen ersten Halbzeit war man bereits Mitte des zweiten Viertels zwanzig Punkte weggezogen, hatte den Topscorer der Gegner und der Liga (Paul Kudlek) gut im Griff und schien einen ungefährdet hohen Sieg einzufahren. Wenn nicht nach 15 Minuten und bis zum Ende des Spiels jegliche Luft raus gewesen wäre. So quälte man sich zu einem 85:63-Erfolg, zwar nicht der Wunsch-Weg dorthin, aber das Wunsch-Resultat. Mit dem Sieg stand man nun auf dem ersten Platz und hatte durch den gewonnenen direkten Vergleich ein Polster von einer erlaubten Niederlage erarbeitet.Gleich eine Woche später stand das nächste Spitzenspiel in Vilsbiburg an. Mit einer ungemein disziplinierten Defensivleistung und einer ungemein undisziplinierten Offensivleistung war man nach drei Vierteln mit 48:23 in Front, danach lief nichts mehr zusammen. Musste auch nicht, denn ein Spiel dauert ja nur 40 Minuten. Mit 59:47 ging das Spiel gegen den Tabellendritten aus, DJK München patzte zeitgleich in Dachau, das Polster wuchs. Auch wenn das Spiel ein Highlight war, das weitaus größere Highlight passierte vor Tip-off. Weil die Trikots erst kurz vor Spielbeginn in die Halle kamen, wurde das Aufwärmen in alternativem Outfit absolviert. Der Plan ging auf: Vilsbiburg dachte, dass Jahn München seine Tischtennis-Spieler zum Spiel geschickt hatte.
An diesem Wochenende folgte dann die vorzeitige Entscheidung. Zunächst gewann Vilsbiburg sein Duell gegen DJK München – Schützenhilfe. Jahn brauchte jetzt nur noch zwei Siege aus fünf Spielen. Nummer Eins kam am Samstag beim deutlichen Heimerfolg gegen Bayern München, die mit ihrer JBBL aufliefen (81:43). Nummer zwei folgte am Sonntag gegen München Ost (100:54). Damit ist Jahn München das erste Mal seit TeamSL oberbayerischer U18-Meister. Fragen wir mal Michi, was er dazu meint:
Bei drei ausstehenden Spielen gegen starke Gegner (Schwabing, Dachau, Gröbenzell) gibt es genug Chancen, sich ohne Druck auf die nächsten Herausforderungen vorzubereiten. Zum Beispiel, indem fleißig am Zusammenspiel im Angriff gearbeitet wird, wie Pirmin es auf dem Foto unten vormacht. Am 08./09. April reist die U18 nach Nürnberg, wo es den Wettstreit der sechs Bezirksmeister um die Krone in Bayern geht. Und wer weiß, vielleicht geht die Saison danach noch weiter…
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