Dreimal ist Zwuckels Recht

Jahn München qualifiziert sich für die U19-Bundesliga (NBBL)

Drei Anläufe hat es gebraucht, bis die stolzen Zwuckels ihren Traum, die NBBL-Qualifikation zu meistern, wahr werden ließen. 2016 stürzte man sich erstmalig ins Abenteuer und ging demütig wieder raus. So fühlt sich also Chancenlosigkeit an. Im Folgejahr ging man besser vorbereitet und selbstbewusst ins Rennen, scheiterte schon knapp. Und dann kam 2018. Die JBBL schaffte es bis ins Viertelfinale, die U18 bis ins Pokal-Finale. Das MUSS doch jetzt mal klappen!

Die Ausgangslage war trotzdem nicht die beste. Jahn kämpfte in der süddeutschen Gruppe um einen von nur zwei Startplätzen bei neun starken Bewerbern. Man musste also nicht nur gut sein, sondern auch konstant. Das erste Turnier fand in der heimischen Jahnhalle statt, drei Kurzspiele (4x8 Minuten) galt es zu absolvieren. Edelfan Bratislav Metulski zeigte sich im Vorfeld optimistisch: „So stark wie heuer waren wir noch nie. Unsere Gegner haben teilweise viel NBBL-Erfahrung, aber ich glaube, dass wir athletisch gegenhalten können. Der Heimvorteil wird am Ende den Unterschied machen.“

Jahn München – TenneT young heroes Bayreuth [55:54]

Aus einer sehr engen Gruppe stach Bayreuth ganz am Ende klar heraus. Ein einziges knappes Spiel hatte der NBBL-Absteiger der vergangenen Saison in dieser Quali. Es war das allererste. Und das war so knapp, wie ein Spiel nur sein kann. Viertelergebnisse: 12:14, 13:12, 15:13, 15:15. Zwölf Führungswechsel gab es in einer intensiv geführten Partie, deren Niveau einer NBBL unbedingt würdig war. Das Pendel schlug zur rechten Zeit in Richtung Jahn München. Ein wichtiger Sieg, aber auch ein Dämpfer: Lennart Hornung zog sich einen Bänderriss zu und konnte nicht mehr weiterspielen.

Jahn München – Fellbach Flashers [69:65]

Auch Fellbach stach in dieser Quali heraus. Mit nur acht Spielern im Kader, einer unheimlich gut organisierten und variablen Zonenverteidigung und mit drei bärenstarken Einzelspielern, die keine Mannschaft so richtig in den Griff bekam. Jahn startete grandios, angeführt von Kapitän Raphael Ruban, der nach knapp fünf Minuten per Dunking seinen achten Punkt erzielte. Ein teuer erkaufter Korb, denn ein Schubser von hinten führte zu einer unkontrollierten Landung und die wiederum zu einem angebrochenen Ellbogen. Jahn verlor mit seinem Schlüsselspieler auch den Faden, ließ die Gäste ins Spiel kommen. Irgendwann im vierten Viertel passierte es, Fellbach ging erstmalig in Führung. Und letztmalig, denn Jahn hatte sofort wieder sein 5-Punkte-Polster hergestellt und behielt in der Folge immer mindestens zwei Treffer Vorsprung. Durchatmen nach dem zweiten Spiel.

BG Karlsruhe – Jahn München [44:42]

Durchatmen vor dem dritten Spiel: Die Ergebnisse der anderen Spiele waren günstig, Jahn München sicher Erster, Karlsruhe sicher Vierter und damit nicht für die nächste Runde qualifiziert. Daher war das Ergebnis dieses Spiels für beide Teams bedeutungslos. Die Münchener schonten ihre Leistungsträger, ließen ihre jungen Hüpfer ran und lieferten ein gutes Spiel ab. Wie inzwischen gewohnt war auch diese Partie die gesamte Zeit über knapp, mit dem besseren Ende für den Gegner. Man kann halt nicht immer Glück haben. Fürs Pech-Haben hatte man sich aber wenigstens das richtige Spiel ausgesucht.

Eine Woche später ging es nach Bayreuth. Die Siege gegen Bayreuth und Fellbach nahmen die Kinder von der Zwuck mit ins Turnier, mit einer 2:0-Bilanz ging man als Tabellenführer ins Turnier. Zwei Siege aus drei Spielen würden nun reichen, um sich zu qualifizieren. Der Kader war durch den Ausfall von gleich fünf Leistungsträgern (dreimal aua, zweimal hatschi) allerdings arg gebeutelt. Würden es die verbleibenden Spieler schaffen, mit kleiner Rotation durchs Turnier zu kommen?

UBC/SCM Baskets Münsterland – Jahn München [52:60]

Mit dezimiertem Kader wählte Jahn München in diesem Turnier eine Zonenverteidigung, um seine Kräfte zu schonen. Ein riskantes Unterfangen, denn Münster hat einen Plan dagegen und gute Schützen im Kader. Es ging gut aus. In einem abermals bis zum Ende engen Spiel hatte man genug Luft, um in den Schlussminuten zu glänzen. Knapp drei Minuten vor dem Ende lagen die Münchener mit 50:47 hinten, dann nahm Philipp Bode das Zepter in die Hand. Ein bunter Mix aus Distanzwürfen und Zauberpässen sorgte dafür, dass man jeden verbleibenden Angriff erfolgreich abschließen konnte. Game! Aus den verbleibenden zwei Spielen musste jetzt nur noch eines gewonnen werden.

Rockets Gotha – Jahn München [64:58 nach Verlängerung]

Der erste Matchball. Jahn startete konzentriert, ging mit 9:16 in Führung. Wenig später steht es 18:18, zur Halbzeit zieht man wieder weg, 23:32, und hat bereits vier Dreier getroffen. Mehr werden es nicht werden. Jahn fängt schrecklich an, lässt Gotha mit 41:36 wegziehen. Kämpft sich zurück, ist drei Minuten vor Schluss wieder mit vier Punkten vorne, trotz Flaute von draußen. Beim Stand von 54:54 hat man den Ball, noch 1,4 Sekunden. Das letzte Play funktioniert, ein guter Wurf direkt unterm Korb – daneben. Putback – daneben. Es gibt Verlängerung. In den vier Bonusminuten gelingt Gotha fast alles, Jahn fast nichts. Die Feier wird vertagt, der Druck wächst. Am nächsten Morgen muss ein Sieg her.

Jahn München – ART Giants Düsseldorf [64:55]

Düsseldorf ist ein Leidgenosse. Genau wie bei den Zwuckels sind beim Gegner etliche Leistungsträger ausgefallen. Düsseldorf geht es aber noch schlechter, denn sie sind nach drei Niederlagen bereits ausgeschieden. In einem letzten Kampf auf Augenhöhe erwischen die Münchener den schwächeren Start, kassieren vier Dreier im ersten Viertel und liegen mit 20:22 nach acht Minuten hinten. Die Verteidigung wird umgestellt auf Chaos, es funktioniert. Mit 34:29 geht es in die Halbzeitpause. Die Führung ist schnell wieder futsch, weil Düsseldorf mit einer unglaublichen Energieleistung aus der Halbzeit kommt und die ersten acht Punkte macht. Bis zum 44:49 läuft der hochmotivierte Endgegner davon, dann ist der Akku leer. Jahn kämpft sich zurück, macht 16 Punkte in Folge. Der Vorsprung wächst anderthalb Minuten vor Ende auf 13 Punkte, die höchste Führung der gesamten Quali. Das war‘s. Die Zwuckels liegen sich in den Armen. Mit 4:1 Siegen ist man sogar Gruppenerster, aber das interessiert niemanden mehr.

Nach einer extrem langen und kräftezehrenden Saison freuen sich die Jahnler über die Off-Season genauso wie über die NBBL-Qualifikation. Die Beine sind müde, der Kopf ist leer. Man hat viel geopfert und viel erreicht. Nicht nur gute Ergebnisse im Sport, sondern auch gute Noten in der Schule. Die Zeit der Meisterschaften und der NBBL-Quali lag genau in der Zeit des Abiturs. Geschadet hat das alles nichts, im Gegenteil. Folgende Generationen (von besorgten Eltern) müssen mit dem Vorbild des 2000er Jahrgangs leben, der in der ganz heißen Phase der Saison plötzlich auch schulisch Riesensätze machte.

Nun hat man ein paar Wochen Zeit, sich neu zu organisieren. Die Trainer planen die neue Saison, die Schulabgänger ihre Zukunft als Studenten, die Führungsriege die Organisation der vierten Bundesliga-Mannschaft der Turnerschaft. Die Zeit bleibt nicht stehen.

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